Und was jetzt?

Wie Frauen der Spagat zwischen Unabhängigkeit und Familienglück gelingt

Es ist wie verhext. Da kann heute jede Frau nach ganz eigenen Vorstellungen ihren Lebensweg wählen, doch Widersprüche machen es ihr schwer. Man nennt sie Rabenmutter, Heimchen am Herd, frustrierte Alleinerziehende, egoistischer Single – egal was sie tut, es ist immer falsch. So viele hohe Erwartungen werden an sie als Frau, Mutter, Partnerin oder Berufstätige gestellt. Und gleichzeitig kämpft sie auch noch gegen die eigenen Vorstellungen davon, wie sie es „richtig“ machen muss.

Doch es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Es geht einzig und allein darum, herauszufinden, was zu einem selbst passt. Dieses Buch bietet eine Orientierungshilfe für ein neues Selbstverständnis und zeigt, wie man sich gegen den Druck von außen wehrt.

Erschienen: 30.September 2015

Inhaltsverzeichnis und Bestellung hier >>

Lesermeinungen

„Ein sehr kluges und augenöffnendes Buch, das jede Frau unbedingt gelesen haben sollte. Für mehr Zufriedenheit und für die Wahl des richtigen Weges im Leben sind alle diese Zeilen Gold wert!“ (Elena Salerno, land-glueck.eu)

„Ein wertvoller Wegweiser ohne Zeigefinger. Empfehlenswert für Frauen, die Selbstreflektion betreiben, ihren eigenen Lebensweg analysieren und ihn endlich verstehen möchten. Das Buch kann dabei unterstützen, neue Wege zu finden und Prioritäten zu setzen, um endlich die vorhandene Situation zu ändern und mit eigenen Wünschen und neuen Zielen zu vereinbaren, statt jammernd zuhause zu sitzen.“ (Petra Lupp, lebensdomizile.com)

Pressestimmen (beziehen sich auf eine andere Ausgabe)

„Bärbel Kerber zeigt selbstbewusst auf, wie man sich als Frau gegen das schlechte Gewissen und überhöhte Ansprüche zur Wehr setzen kann.“ arbeitsmarkt

„Die Autorin stellt in ihrem Buch die unterschiedlichsten Lebensentwürfe vor, ohne zu bewerten. Kerber macht Mut.“  Karriereführer

„Sehr gut lesbar – ein Buch für Frauen und Männer, gerade in einer Zeit, in der es allseits Klischees regnet!“ Mariatrost im Gespräch

 

Leseprobe:

Schöne neue Wahlfreiheit?

Es begann alles so vielversprechend: Die weibliche Biografie ist nicht länger auf das Mutter- und Hausfrauendasein reduziert. Alles ist möglich. Alte Rollenbilder scheinen passé. Frauen können wählen: Wollen sie Kinder oder nicht, beruflich durchstarten oder abbremsen, Unabhängigkeit oder Familienglück? Doch die neue Wahlfreiheit schafft auch gleichzeitig Probleme.

Was früher noch richtig war, gilt heute schon als überaltet, unpassend. Die Welt um uns herum verändert sich so rasend schnell, dass sie kaum noch Orientierung bietet. Das Leben unserer Eltern und Großeltern kann schon nicht mehr als Vorbild dienen. Kaum jemand arbeitet sein Leben lang im gleichen Betrieb, wie es früher üblich war. Eine Ehe ist heute nicht mehr ein Garant für eine lebenslange Partnerschaft. Der Geburtsort ist nicht länger die vertraute Heimat bis zum Sterbebett. Und Frauen müssen nicht zwangsläufig Mutter und Hausfrau werden.

Das alles schafft zwar neue Chancen zur individuellen Weiterentwicklung, die früheren Generationen verwehrt waren. Doch von jedem Menschen erfordert das eine enorme Anpassungsfähigkeit und Vorausschau, die schon manchmal schwindelig macht, und es schafft Konflikte, die es vorher nicht gab. Vereinsamung, Arbeitslosigkeit, Verlust des sozialen Netzwerks etc. lauern plötzlich und sind die Schattenseiten der neuen Wahlmöglichkeiten und Mobilität.

Frauen haben es da doppelt schwer. Ihre Lebensmuster haben sich massiv verändert. Mehr als die anderer Gesellschaftsmitglieder. Sie sind stärker denn je für ihr eigenes Leben verantwortlich, können es gestalten, wie sie wollen. Damit fühlen sie sich auch manchmal überfordert. Die alten Rollenmuster gaben noch Schutz und Stabilität, die manch eine hin und wieder vermissen mag. Wer es wagt, ausgetretene Pfade zu verlassen, und beispielsweise lieber Single bleibt oder sich dem Beruf hingibt, begibt sich als Frau auf unsicheres Terrain. Frauen können ihr Leben planen, sind aber plötzlich auch alleine zuständig für ihr Glück. Das bedeutet aber auch: Es gilt, eine Menge von Entscheidungen zu treffen. Das gleicht schon fast der Suche nach dem Selbst.

Frau, du hast es heute gut?

Wenn der Lebenslauf plötzlich zur individuellen Aufgabe wird, stellen sich gerade für Frauen eine Menge von Fragen: »Wie viel Raum bleibt in der selbst entworfenen Biografie mit all ihren Zwängen noch für andere Menschen mit eigenen Lebensplänen und Zwängen? Wird das Kind hier zum Fremdkörper im eigenen Leben, zur dauernden Barriere und Bremse? Oder wird es zum Zielpunkt neuer Sehnsüchte, Hoffnungen, Wünsche?«

Unsere heutige Gesellschaft bietet Selbstbestimmung, Individualität, einen freien Markt mit freier Arbeitsplatzwahl. Gleichzeitig erfordert unser offener Arbeitsmarkt vom Einzelnen, sich im Konkurrenzkampf durchzusetzen. Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen als Tugenden sind gefragt. Wenn eine Frau sich heute auf beruflichem Terrain behaupten will, werden da keine Unterschiede zu einem Mann gemacht. Allerdings sehnen wir uns gerade in einer solch unsicheren Welt mit den anonymen Gesetzen des Marktes und ihren modernen Härten nach einer »Oase des Friedens«, in dem jemand für uns da ist, uns stärkt und bestätigt, sich um unser Wohl sorgt und die Unbill der feindlichen Außenwelt nicht eindringen lässt. Dieser Ort der Geborgenheit ist die Familie oder auch Partnerschaft.

Ruhepol Familie?

Früher, als die weibliche »Normalbiografie« (Schule, Ausbildung, Mutter, Hausfrau) noch galt, waren diese beiden Pole von den Zuständigkeiten eindeutig auf die beiden Geschlechter verteilt: Hier der Mann, der sich in die Welt hinaus begibt. Dort die Frau, die zu Hause ein behagliches Nest baut, in das der Mann täglich heimkehrt. Heutzutage nun kann die Frau tun, was der Mann tut, und sich in der Arbeitswelt beweisen, die eigene finanzielle Unabhängigkeit bewahren, Sinn in einer beruflichen Tätigkeit suchen. Gleichzeitig hat aber auch sie nicht weniger das Bedürfnis nach einer Oase des Friedens. Doch wer stellt die nun bereit?

Ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben zu leben und gleichzeitig einen Ruhepol für sich und andere zu schaffen und bereitzustellen, ist von einer Frau alleine kaum zu leisten. Trotzdem wünschen sich Frauen oft genau das für sich selbst und insbesondere für ihre Kinder. Sie muten sich die Dreifachbelastung Job, Haushalt, Kind zu – mit dem Resultat, dass sie irgendwann nicht mehr können. Häufig ist das der Grund, warum viele Frauen nach einiger Zeit des »Doppellebens« den Rückzug ins Heim antreten.

Da will etwas in uns genauso sehr ein unabhängiges Leben mit einem interessanten Beruf, wie mindestens so sehr die »heile Welt« mit fertig gedecktem Esstisch, adretten wohlerzogenen Kindern und einer harmonischen Beziehung. Doch der Preis ist hoch, und häufig bezahlt in die Frau: So fragt sich schließlich manche: Weshalb kämpfe ich tagtäglich um meinen Job, lasse es zu, dass mich Kollegen und Chefs abends zu Hause anrufen, organisiere den Lebensmitteleinkauf zwischen Meeting und Telefonkonferenz, wenn der Preis dafür ist, dass ich abends entnervt an meinen Partner herumnörgele und meine Kinder anschreie?

…..(Ende der Leseprobe)

Das Buch „Und was jetzt?“ leuchtet Zweifel und Konflikte wie diese aus und hält Tipps bereit, wie frau sich von diesen befreien kann.

Share on FacebookTweet about this on Twitter